My own Character Designs based on Walter Moers book »The city of dreaming books«

Bookhunters are mercenaries, who make money by bringing rare and valuable books from the catacombs oh Bookholm to the surface.
To protect themselves from each other, dangerous books, wild animals, and other threats in the catacombs, they wear armor and helmets made from the bones and shells of the animals encountered underground. Many bookhunters kill and eat each other, and any other organism they encounter. (– Zamonia Wiki)



Bücherjäger I
Axel Pfeil
Die Herkunft und der richtige Name von Axel Pfeil sind nicht bekannt. Man nimmt an, dass er einer der wenigen Menschen in Zamonien war, obwohl dies oft und gern bezweifelt wird, da unter seiner eisernen Maske stets ein jämmerlich schnaufendes Atmen hervordrang, das für Menschen als untypisch galt. Ihm selbst war bewusst, dass dieses Schnaufen von einer schauerlich platt geklopften Nase stammte, denn Axel Pfeil blickte auf eine halbwegs erfolgreiche Karriere als Boxer zurück.

Auf einer Reise, die ihn lediglich durch Buchhaim hindurch führen sollte, saß Axel Pfeil in einem Gasthaus und widmete sich einer deftigen Mahlzeit. Die Lesung, die anlässlich der Holzzeit in dem Schankraum stattfand, interessierte ihn zunächst nicht. Für ihn waren Bücher nur Stapel von Papier, die zwischen Lederdeckeln aufbewahrt wurden. Er sollte in einem Moment der Erleuchtung erfahren, was das Geheimnis dieser Papierbündel war und weshalb man eine ganze Stadt um diese Dinger herum aufgebaut hatte. Während Axel eifrig das Essen in sich hineinschaufelte, las hinter ihm auf einer kleinen Bühne ein professioneller Leser einen Prinz-Kaltblut-Roman. Nach und nach sickerte die Geschichte in Axels Wahrnehmung ein und fesselte seinen Verstand. Bis in die späte Nacht hinein saß er beinahe ungerührt an dem Tisch und lauschte der Lesung. Als der Vorleser am Ende angelangt war, hatte Axel Pfeil sich verändert. Aus dem Boxer war ein begeisterter Buchhaimer geworden. Diese neue Faszination hinderte ihn an der Abreise und schon nach einigen Tagen, die Axel bei etlichen Holzzeitlesungen verbracht hatte, stand sein Entschluss fest, er würde in Buchhaim bleiben. Als ihm das Geld knapp zu werden drohte, erfuhr Axel von den wertvollen Büchern in den Katakomben, die dort lagen und nur abgeholt werden mussten, woraufhin man sie für viel Geld in den Antiquariaten verkaufen konnte. 

Axel Pfeil wurde aus einer ungesunden Mischung von Bibliophilie, Kampfesmut und Risikobegeisterung heraus ein Bücherjäger und er ging diese Tätigkeit mit der sehr physischen Logik eines Boxers an. Zuschlagen und ausweichen, hier sein und dann schnell dort sein. Gute Instinkte, schnelle Reaktionen und Jahre des Boxtrainings machten ihn überlebensfähig. Er belastete sich nicht mit schweren Waffen oder Rüstungen, sondern beschränkte sich auf eine leichte Lederrüstung, die seine Bewegungen nicht einengte, und einen Schlagring, der seinen antrainierten Kampffertigkeiten die nötige, metallische Härte verlieh. Da er nur sehr schlecht lesen konnte, trug er eine Sammlung von Papierfahnen bei sich, auf denen die Titel zahlreicher Bücher aufgedruckt waren, damit er sie Buchstabe für Buchstabe mit den Titeln der Bücher in den Katakomben abgleichen konnte.

Diese mühselige Methode war eines Tages von ungeahntem Erfolg gekrönt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Axel lediglich Bücher gefunden, die genug einbrachten, um sein Überleben zu sichern, doch ein besonderer Fund änderte dies. Axel entdeckte am sechzehnten Tag einer seiner Suchen in den Katakomben, in einem verwitterten Bücherkarren nahe einer antiken Bibliothek, ein Buch der Goldenen Liste. Er zog eine Ausgabe von „Das Schweigen der Sirenen“ aus dem Stapel. Dreimal glich er den Titel mit der entsprechenden Druckfahne ab, denn er wollte nicht glauben, was er da gefunden hatte. Triumphierend reckte er das schwere Buch in die Luft und brüllte seine Freude heraus. Ein Fehler, wie sich sogleich zeigte, denn er war nicht allein. Zwei andere Bücherjäger waren ebenfalls dort und sie hätten Axel wohl ignoriert, um einem Kampf aus dem Weg zu gehen, doch Axels lauthals zelebrierte Begeisterung machte sie aufmerksam. Axel reckte noch das wertvolle Buch der weit über ihm liegenden Stadt entgegen, als er von Pfeilen getroffen wurde. Einer dieser Pfeile drang ihm unter dem Arm in die Achselhöhle ein, blockierte das Gelenk und verlieh Axel Pfeil seinen Künstlernamen. Seine schnellen Reaktionen und die Gier der beiden anderen Bücherjäger, die sich schließlich gegenseitig bekämpften, machten es Axel möglich zu entkommen. Zwar musste er den ganzen Weg aus den Katakomben mit einem erhobenen Arm zurücklegen, doch seine Zähigkeit und der belebend wirkende Bücherfund gaben ihm die notwendige Kraft. Der Fund und der eigenwillig platzierte Pfeil, der seine Flucht erschwert hatte, machten Axel zu einer kleinen Legende unter den Bücherjägern. Doch er konnte dieser Legende nichts hinzufügen. Nach einer Zeit der Erholung und des sinnlosen Verprassens des umfangreichen Erlöses aus dem Verkauf des „Schweigens der Sirenen“ ging Axel Pfeil erneut in die Katakomben und kehrte nicht wieder zurück.



Bücherjäger II
Der Gilbweiderich
Unter Bücherjägern galt es als unschätzbarer Vorteil, seine Waffe nicht wegstecken zu müssen, während man Stapel von Büchern durchwühlte. Der Bücherjäger, der als Gilbweiderich bekannt war, verfügte über vier Arme und genoss diesen Vorteil, der ihm bei etlichen Gelegenheiten das Leben rettete. Angriffen von anderen Bücherjägern oder gefährlichen Daseinsformen der Katakomben konnte er mit gezückter Klinge und beim Licht seiner Quallenfackel souverän begegnen.

Doch der Gilbweiderich hatte ein Problem. Er hasste die Katakomben und er hasste Bücher. Beide Dinge widersprachen seinem Naturell. Die Katakomben waren beengt, dunkel und muffig und boten einer Daseinsform mit vier Armen und einer Körpergröße von gut drei Metern nicht den gewohnten Raum, den die Wälder boten, die er und seine eigentümlichen Vorfahren wahrscheinlich stets mit ausgestreckten Armen durschritten hatten. Bücher hingegen waren für jemanden, dessen Gehirn immerhin die Koordination von vier Armen und zwei Beinen gleichzeitig möglich machte, eine motorische Unterforderung, die ihn maßlos frustrierte. Entsprechend reagierte der Gilbweiderich auf Bücher, die nicht seinen Anforderungen entsprachen, was in diesem Fall bedeutete, dass sie nicht wertvoll genug waren. Jedes einzelne „wertlose“ Buch, das ihm auf seiner Suche in die Finger geriet, zerriss er und warf die vergilbten Seiten um sich, bis eine Landschaft aus Papier und vereinzelten Buchrücken um ihn entstanden war. In vielen Bibliotheken und Bücherlagern in den Katakomben gab es solche Tatorte der Wutexzesse des Gilbweiderichs, die allmählich zu seinem Verhängnis wurden.

Der Gilbweiderich ging auf der Suche nach Büchern sehr planlos und unkreativ vor, was zur Folge hatte, dass er für konkurrierende Bücherjäger sehr vorhersehbar war. Hatten seine Konkurrenten eine der frischen Gilbweiderich-Weiden entdeckt, konnten sie sicher sein, dass er in nächster Nähe durch andere Regale wütete. So entstand eine spezialisierte und beinahe parasitäre Untergruppe von Bücherjägern, die allein davon lebte, dem Gilbweiderich von Zeit zu Zeit ein Buch abzujagen. Seine Hinterlassenschaften boten zudem Chekani dem Kriecher, der sich vornehmlich kriechend unter verstreuten Manuskripten verbarg, seine bevorzugten Verstecke. Während seine Verfolger gewissenhaft darauf achteten, dem Gilbweiderich nicht zu schaden, um noch weiter von seiner unermüdlichen Suche profitieren zu können, handelten andere Bücherjäger weniger nachhaltig. Eines Tages geriet der Gilbweiderich in einen Hinterhalt von Hempo dem Schwein, der kurzen Prozess machte und den Gilbweiderich sechsteilte, im Gegensatz zum Vierteilen, was der Teilmenge bei Daseinsformen mit üblicherer Menge an Gliedern entsprach.



Bücherjäger III
Gudleif der Historiker
Begibst du dich an Orte, an denen jede Daseinsform nach deinem Leben trachtet, Fallen in jedem Winkel warten, Steine und Erde dein Grab werden wollen, Wurzeln dich umschlingen, Krankheiten und Pilze dich aufzehren können und selbst das Dunkel nach dir greift, wisse, was dich erwartet (und kehr um).
Planung und gute Vorbereitung sind wesentlich für den Erfolg und das Überleben in den Katakomben. Diese einfache und nachvollziehbare Einsicht stammte vielleicht nicht von Colophonius Regenschein, dem erfolgreichsten und mit Abstand klügsten unter den Bücherjägern, doch nach ihm war jedem klar, dass man ohne Plan und Vorbereitung in den Katakomben nicht weit kam. Um den Gefahren der Katakomben trotzen zu können, brauchte Gudlaif eine Rüstung. Da er aber mit nichts als seinem Eifer und satten Portionen von Mut und Unverfrorenheit nach Buchhaim gekommen war, stand er vor einem Beschaffungsproblem.

Eine Rüstung kaufen war nicht möglich. Seine Ungeduld trieb ihn an und er stahl eine Rüstung aus dem historischen Museum von Buchhaim. Eingekleidet in diese scheppernde Hülle eines Ritters des zamonischen Mittelalters betrat er die Katakomben von Buchhaim und war fortan als Gudlaif der Historiker bekannt.
Die Rüstung, die für Katakomben denkbar ungeeignet war, beschwerte ihn zunächst so sehr, dass er nur kurze Strecken vorankam. Doch es gehörte zu seinem Plan, dass er sich anfangs nur in den oberen Gebieten des Labyrinths aufhielt, bis er sich akklimatisiert hatte. Er war klug genug, sich nicht zu überfordern oder große Risiken einzugehen. Immer in der Nähe verschiedener Ausgänge, von deren Vorhandensein er sich vergewissert hatte, suchte er Bücher von geringerem Wert, die jedoch leicht auffindbar waren. So gelang es Gudlaif, unter den Büchern, die andere Bücherjäger verschmäht hatten, einige Exemplare vergriffener Erstausgaben zu finden, deren Wert ihm außerhalb der Katakomben ein bequemeres Leben ermöglichte.

Die Nähe zu den Ausgängen hatte zur Folge, dass Gudlaif gelegentlich den Weg anderer Bücherjäger kreuzte, die im Begriff waren, die Katakomben mit ihrer Beute zu verlassen. Einige dieser Konfrontationen endeten dank seiner guten Panzerung zu seinen Gunsten und er erlangte einige wertvollere Beutebücher. Mit zunehmendem Kampferfolg verlegte sich Gudlaif auf die Jagd nach anderen Bücherjägern. Er stellte ihnen nicht nach, sondern passte sie auf dem Weg zu den Katakombenausgängen ab. Für eine Weile fielen ihm auf diese Weise einige wertvolle Bücher in die Hände, doch auch für ihn sollten die Katakomben ein Karriereende bereithalten. Gudlaif hatte sich zur Entstellung seiner Rüstung schaurige Masken auf den Schulterpanzer und an die Rückseite seines Helms genietet. Angreifern, die ihn überraschten, sollte damit eine Schrecksekunde abgenötigt werden.

In der Tat rettete ihm diese Sekunde das Leben, als der Bücherjäger Hempo das Schwein ihm einen Hinterhalt gestellt hatte. Als Hempo sich aus dem Dunkel eines Seitenganges auf Gudlaif stürzen wollte, erschrak er vor der grimmigen Fratze auf dem Schulterpanzer, die ihm erwartungsvoll zugewandt war. Sein Überraschungsvorteil war dahin und er zögerte einen Moment zu lang. Dieser Moment sollte Gudlaif die Gelegenheit geben, den Schwerthieb Hempos mit dem Griff seiner Waffe zu kontern. Im darauf folgenden Kampf erstritten sie sich ein glorreiches Unentschieden und wurden beide verletzt. Sie zogen sich zurück, doch nur Gudlaif musste durch seine Verletzung die Bücherjägerei aufgeben. Als er sich aus den Katakomben geschleppt hatte, sein Stolz und seine Wunden hinreichend verheilt waren und er alle seine Bücherfunde zu Geld gemacht hatte, verschwand er aus Buchhaim. Noch am selben Tag fand man vor der Pforte des historischen Museums von Buchhaim eine Kiste, in der eine alte, mitgenommene Rüstung lag, die aus dem Bestand des Museums gestohlen worden war.



Bücherjäger IV
Hempo das Schwein
Hempo das Schwein war ein Wildschweinling, der vor seiner Berufung zum Bücherjäger ein Söldner war. Er hatte für Geld und Beute auf Schlachtfeldern gekämpft oder einfach gegen jeden, der einen finanzkräftigen Gegner hatte. Er hatte seine Überlebensfähigkeit hart erarbeitet und durch die Erkenntnis verstärkt, dass Fairness und Konventionen zwar in Geschichten einen guten Eindruck machten, aber in der wahren Welt tödliche Nachteile darstellten.

Seine Verehrung des Romans „Ritter Hempel“ von Gryphius von Odenhobler hatte ihn zum Schwert greifen lassen, kaum dass er es hatte heben können, doch er gelangte nicht an die Ideale des Rittertums heran. Vielmehr pervertierte seine Vorstellung vom Rittertum und er wurde das, was man einen Raubritter nennen würde. Nach Buchhaim kam er, nachdem er von den sagenhaften Schätzen in den Katakomben gehört hatte, die man unter Gefahren, mutig kämpfend aus den Klauen gefährlicher Daseinsformen erstreiten müsste. Doch er verfügte kaum über die notwendigen Talente, die wertvollen Bücher selbst ausfindig zu machen. So verlegte er sich darauf, anderen Bücherjägern Hinterhalte zu stellen und ihnen Beute abzujagen. Seine Vorgehensweise war geradezu plump. Als traditioneller Schwertkämpfer passte er seine Konkurrenten an einer Engstelle ihres Weges ab und stellte sie zum Kampf.

Während die Bücherjäger als unnachgiebige Konkurrenten und Einzelgänger eine professionelle Feindschaft pflegten, praktizierten sie doch eine raue Kultur der Legenden und des unwillkürlichen Ansehens. Seine beachtlichen Kampffertigkeiten bescherten Hempo etliche wertvolle Beutebücher, doch sein Ansehen unter den Bücherjägern litt sehr. Er hatte sich durch seine Methoden den Zorn der anderen aufgeladen, was sein Name bildhaft belegte. Hempo wurde er genannt, weil er außerhalb der Katakomben ohne Unterlass über den Ritter Hempel schwadronierte, doch seine wildschweinlingtypische Aussprache ließ „Hempel“ stets nur wie „Hempo“ klingen und der Anhang „Schwein“ verdeutlichte einfach die Abneigung der anderen Bücherjäger. Man gestand diesem heimtückischen, wegelagernden Wildschweinling nicht das Attribut „wild“ zu.
Einige Zeit nachdem Hempo den Bücherjäger namens Gilbweiderich in einem Hinterhalt gesechsteilt hatte, rotteten sich die Bücherjäger, die sich als Profiteure im Schatten des Gilbweiderichs verstanden, zusammen und stellten im Gegenzug Hempo einen Hinterhalt. Der vermochte zwar sich aus der Falle herauszukämpfen, brach jedoch auf der Flucht durch den Boden eines Ganges und stürzte in eine darunterliegende Höhle. Bei diesem Sturz brach er sich beide Beine und konnte den vielfältigen und gefräßigen Daseinsformen in den Katakomben nicht mehr entkommen. Seine Verfolger fanden schließlich nur noch die abgenagten Überreste des Wildschweinlings.



Bücherjäger V
Orig Nackenhack
Unter den zahlreichen und sehr vielfältigen Bücherjägern waren nur wenige, die sich in den Katakomben von Buchhaim souverän bewegen konnten. Zu diesen zählte Orig Nackenhack. Im Labyrinth unter Buchhaim warteten ungeahnte Gefahren, gefährliche Daseinsformen, instabile Wände und Höhlen, Fallen und andere Bücherjäger. Man konnte sich verlaufen, verdursten oder verhungern. Doch Orig Nackenhack verfügte über das nötige Rüstzeug, um beinahe allen Gefahren zu trotzen. Vor seiner Zeit als Bücherjäger hieß er Orig Gnaahlnerd und war ein geschickter Jäger. Er war auf seiner langen Wanderschaft in ganz Zamonien herumgekommen und hatte sich überall in den Dienst der Leute gestellt: Holz fällen, Steine brechen, Felder pflügen, Balken sägen und mauern, Gräben schachten und wieder zubuddeln, Vieh schlachten oder jagen. Orig war sich für keine Aufgabe zu schade und er hätte ein nützliches und weniger verwerfliches Leben führen können, doch sein Weg führte ihn nach Buchhaim. Zufällig warb man ihn dort an, für einen ärmlichen Lohn, das ungeheuerliche Ungeziefer in den Katakomben unter einem Großantiquariat auszurotten. Keine schwere Aufgabe für einen geübten Jäger, auch wenn Orig nie zuvor derart große Insekten gesehen hatte. Als sich sein Geschick herumsprach, wurde er von Phistomephel Smeik höchst persönlich als Bücherjäger angeworben. Fortan war Orig auf der Jagd nach Büchern.

Er war selbst verwundert, wie leicht ihm das Überleben in den Katakomben gelang und wie wenig ihm die Dunkelheit im Labyrinth ausmachte. Sein ausgezeichnetes Gespür wies ihm den Weg zu trinkbaren Quellen, er erwischte jedes Tier, dem er nachstellte, und er fand essbare Wurzeln und Pilze. Orig fühlte sich beinahe heimisch. Doch der Konflikt mit den konkurrierenden Bücherjäger verlangte ihm eine rasante Anpassung ab. Seine pragmatische Veranlagung ließ ihn schnelle Lösungen für fehlende Rüstung finden. Er nutzte Bücher, um sich zu panzern, schnitt Häute von erlegten Tieren, plünderte Rüstungsteile von toten Bücherjägern. Der Gipfel seiner äußerlichen Verrohung sollten die Schädel sein, mit denen er sein Erscheinungsbild grausamer machte. Orig hackte Daseinsformen, die ihm eine besondere Jagd geboten hatten, den Kopf ab und trug ihren abgeschabten Schädel mit sich, als Botschaft an alle Vernunftbegabten, die nicht das gleiche Schicksal teilen wollten.

Er schätzte seine Chancen, die Katakomben lebendig zu verlassen, realistisch ein, was für ihn bedeutete, dass er auf mehr als nur seine Instinkte vertrauen musste. In seinem Gepäck trug er deshalb ein Toxinbuch mit sich, um diebischen Bücherjägern ihre Taten auf subtilere Weise zu verleiden.

Origs Bücherjägerkarriere endete auf eine für Bücherjäger untypische Weise. Er war unter den Plünderern der Ledernen Grotte, auch wenn er sich nicht an ihrer Zerstörung beteiligte, suchte er dort nach wertvollen Büchern, bis seine Instinkte Alarm schlugen. Er konnte nicht ausmachen, was ihn aufgeschreckt hatte, doch er beschloss umgehend, die Lederne Grotte zu verlassen und das Bücherjagen aufzugeben. Keinen Moment zu früh, denn schon kurz nach seinem Verschwinden säuberte der Schattenkönig die Grotte von den verbliebenen Bücherjägern. Orig gelang es, die Katakomben lebendig zu verlassen, auch wenn er es ohne besondere Bücherfunde tat und nur wenig wohlhabender als zuvor.
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